Fri March 3, 2017
20:30

OZMA 'Welcome Home' (F)

Julien Soro: saxophones
Guillaume Nuss: trombone
Tam de Villiers: guitar
Édouard Séro-Guillaume: bass
Stéphane Scharlé: drums

Sorry this part has no English translation

[...] Diese Gruppe arrangiert wunderschön und verführt durch ihren Einfallsreichtum, besonders die Solisten und der Rhythmus sind besonders inspiriert. Ein frischer und kräftiger Wind für unsere Ohren. (Jazzman)

[...] sie verschärfen die Spannung, drängen die Tracks zur Rock-Ästhetik bevor sie die pralle Dynamik von der Leine lassen. Das Set ist organisch und spannend mit genügend roher Energie, um eine kleine Stadt zu versorgen und sie legen die Messlatte hoch, damit das restliche Festival folgen muss. (Irish Times)

Wo soll man beginnen? Wie soll man OZMA beschreiben? 2001 gegründet durch die Mitglieder – allesamt heute in ihren jungen 30ern, als UFO in der Jazzwelt, wo Projekte entstehen und vergehen, wie Begegnungen - mal flüchtig, mal von Dauer.

Von Anfang an bedeutete OZMA Bewegung. Man denke an Coltrane als Gast bei Rage Against The Machine oder an Ray Anderson, der mit Radiohead jammt oder auch Frisell, der sich mit einer der besten New Orleans Brass Bands zusammen tut. Denn das Unwahrscheinliche ist die Essenz von OZMA – eine freizügige Mixtur, kreativ, berauschend und besonders abenteuerlich, risikofreudig und aufregend, für kritische Connaisseurs ebenso wie für neugierige Novizen.

OZMAs DNA besteht aus der heißen Drum & Bass Rhythmusgruppe um Edouard Sero-Guillaume und Stéphane Scharlé, die sich mit einer formidablen Schar verbündet, um die Ehrlichkeit der Musik zu verteidigen. Das anfängliche Trio ist eine Arbeitsgruppe, ähnlich einem Vorzimmer oder einer Schmetterlingspuppe. 2004 wird OZMA durch zwei Bläser zu einem Quintett, um 2010 - ohne Posaune - wieder zu einem Quartett zu schrumpfen. Mit der Rückkehr des Posaunisten Guillaume Nuss für dieses sechste Album kehrt auch die Formation zum ursprünglichen Quintett zurück, mit deren Bauart sie so bekannt wurden.
Die OZMAnen erfreuen sich!

Dann der Name OZMA. Als Vorfahre des NASA-Projekts SETI bei dem mit großen, in der Wüste Nevada aufgestellten Parabolantennen versucht wurde, Signale von außerirdischer Intelligenz aufzustöbern. Science Fiction, Fantasie und Traum sind hier nicht weit entfernt. OZMA hat Spaß!

Unter der Führung der Rhythmusgruppe besteht OZMA bereits 15 Jahre lang. 15 Jahre voller aufregender Projekte:
OZMAs wahrhafte Sensibilität für die Verbindung von Musik und Bilder brachten zum einen viele Filmmusik-Konzerte, wie beispielsweise zum Horror-Film Vampyr von CT Dreyer, Drei Zeitalter von Buster Keaton oder Panzerkreuzer Potemkin von Sergei Eisenstein. Zum anderen gab es auch Foto-Konzerte: ein erstes Programm, das Europäische Fotografie ehrt, dann 20! Als Anerkennung zweier Dekaden der Demokratie in Südafrika und erst kürzlich 1914-1918, d’Autres Regards (der andere Blick), als archivarische Rückschau auf den Ersten Weltkrieg. Und auch zu Zusammenarbeiten mit bildenden Künstlern für New Tales kam es, eine Show mit interaktiven Projektionen.

OZMA bedeutet ebenso 15 Jahre des Reisens und der Begegnungen als heißhungrige Globetrotter. Über 250 Konzerte auf vier Kontinenten, gemeinschaftliche Projekte mit Mandinka Musiker in Bukina Faso in 2008, in Nepal 2009 und Kanada 2010. Die unglaubliche transkontinentale Show OZMA & DARPANA, die 2012 in Gujarat mit indischen Musikern und Tänzern entstand, 20! in Südafrika in 2014 und nicht zuletzt die großartige Show OZMA Orkestrâ zusammen mit sechs zusätzlichen Bläsern im Heimatland Elsass. OZMA schwelgt!

Die Diskographie? Fünf Alben, veröffentlicht mit Millimeter genauen Präzision - eines alle zwei Jahre: 2005 OZMA als selbstreferenzielles Debüt-Album, ein Roadmovie der Grooves, des Gebläses und der Rhythmen, mit dem ein Jahr später der erste Gruppenpreis und der erste Solistenpreis beim berühmten Jazz Contest La Defense in Paris gewonnen wird. Dann, 2007, die Energie des Rocks mit Abschweifungen zum Swing des Jazz und die Synkopierung des Hip-Hops mit ELECTRIC TAXI LAND. 2009 kommt - farbenfroh und explosiv – STRANGE TRAFFIC mit einer mutierenden Band und einem Dschungel aus Sounds. Mit David Lynch und Jim Jarmusch im Visier wird 2011 das eher grungy, pop-rockige und filmische Quartett-Album PEACEMAKER veröffentlicht und 2013 folgt NEW TALES, ein Show- und Konzeptalbum voll hypnotisierendem Repertoire und mit Stimme, Keyboard und Electronics offen für neue musikalische Horizonte.

Das aktuelle und sechste Album WELCOME HOME zeigt spürbar die Freude, die ursprüngliche Combo wieder zusammen zu haben und bringt die Geschichten von fünf Jahre auf Tour wieder an die Oberfläche: Die durchgetanzten Nächte von Ouagadougou, dass überraschende Olympische Hotel in Minsk mit seinem veralteten sowjetischen Charme, die hölzerne Bühne in Delhi, die erst ein paar Stunden vor Konzertbeginn von fünfzehn Indern fertig gestellt wurde, das verpasste Polarlicht in der kleinen norwegischen Stadt Tromso. OZMA erzählt…

Diese lebendigen Geschichten sind die Geburtsstunde der Songs. So wie der Titel FLAT TIRE AT DURBAN MARKET, der die Nacht heraufbeschwört, als Stéphane Scharlé und Edouard Séro-Guillaume wegen eines geplatzten Reifens auf dem Markt im südafrikanischen Durban verbrachten – nicht gerade empfehlenswert vor allem für zwei „Gringos“ und dann auch noch nachts! KREFELD MON AMOUR ist die Ehrung der deutschen Stadt Krefeld und seines Jazz Clubs voller Geschichte(n) – es ist der zweitälteste in Deutschland – dorthin kehrte OZMA mit jedem seiner Alben zurück. Aber die Songs selber bieten Raum für Geschichten…

CONCERTO FOR SHARKS beispielsweise enthüllt Gedanken an einen Taucher, der zuerst von Ruhe und Fülle umgeben ist, bevor er in atemlose Panik verfällt, weil sich mehr und mehr Haie um ihn scharen! Oder HE SAVED THE GIRL (ONCE AGAIN) lässt einen siegreichen Bruce Willis am Ende eines Films wie wahnsinnig tanzen.

Die Erzählung des Albums ist stark und entschieden, voller unbeirrter Grooves, rockigem Eklektizismus, harmonischen Melodien, süßen und schmackhaften Schauer und herzhaften Beats. Die Kompositionen sind von Stéphane Scharlé / Edouard Sero-Guillaume, die Arrangements sind bereichert durch die unterschiedlichen Einflüsse der Musiker des Quintetts.

WELCOME HOME, beinhaltet beides, die Klasse und Burschikosität von fünf kühnen Jungs mit lupenreiner Technik, mit einer guten Portion Humor und Gefühl, engen und nervösen Melodien, Pop-Hymnen beeindruckenden Grooves wildem Fauchen, äolischem Selbstvertrauen, klebrigen Riffs, überbordender Energie, teuflischem Kampfeswillen, Kontrapunkten, träumerischem Land und Klangexplosionen.

OZMAs WELCOME HOME ist der heutige Jazz Sound: frei, effektiv, durch alle musikalischen Style bereichert, ein Kompendium dessen, was Musik zu bieten hat – der OZMAtische Sound! (Pressetext)