Thu Jan. 4, 2001
21:00

Sextett Rondell & Sexmob

Sextett Rondell
Max Nagl, Briggan Krauss: saxophone
Steven Bernstein: slide-trumpet
Otto Lechner: accordion, piano, hammond-organ
Tony Scherr: bass
Kenny Wollesen: drums

Sex Mob
Steven Bernstein: slide-trumpet
Briggan Krauss: saxophone
Tony Scherr: bass
Kenny Wollesen: drums

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Daß Sex Mob Teil der Eröffnung des Rondells sein soll, wurde vor knapp zwei Jahren ausgemacht. Nun ist es soweit: Nach einem überzeugenden Auftritt beim letzten Jazzfestival in Saalfelden werden die Herren um Slide-Trompeter Steve Bernstein mit Cover-Versionen diverser James-Bond-, Prince- oder ABBA-Hits den neuen Räumlichkeiten einen würdevollen Eröffnungsausklang bescheren. Im ersten Teil wird eine Kooperation des Saxophonisten Max Nagl mit Bernstein (im Projekt “Boxhorn") wiederbelebt ­ in einer diesmal etwas kleineren Besetzung.

21 Uhr: Sextett Rondell
“Haben ihn der Hörer, die Medien, das Publikum an einem Punkt ausgemacht, befindet er sich längst an einem anderen. Nach Manhattan Love Suicide gründete Nagl mit Gitarrist Burkhard Stangl und Keyboarder Josef Novotny das Prä-Ambient-Trio Lunatic Fringe, dem Bert Noglik eine Wanderung zwischen der Strenge Weberns und der Gelassenheit des Cool Jazz bescheinigte, um später mit Novotny als AMen einen sakralen Bildersturm vorzunehmen und sich mit Stangl unter dem Logo Under Cover Collection Band auf eine Kollaboration mit Tom Cora, Sam Bennett und Thomas Chapin einzulassen. Ein Meilenstein beim Brückenschlag zwischen Wien und New York.
Im Verein mit Stangl und Novotny nebst Drummer Wolfgang Reisinger und Gitarrist Jonathan Bepler nahm er 1996 ’Daily BulletŒ auf, ein Hybrid zwischen Free Jazz und romantischer Liedtradition. Nagl sucht das Kollektiv, ist jedoch nicht auf andere Musiker angewiesen. So produzierte er im Alleingang zahlreiche Soundtracks und Theatermusiken, in denen er neben dem Saxophon zu Gitarre, Keyboards, Akkordeon, Maultrommel, Cello, Klarinette, Kalimba und Schlagzeug griff. Sein neuestes Projekt schließlich heißt Mélange à trois.
Gemeinsam mit Josef Novotny, der Violinistin Joanna Lewis und dem Perkussionisten Patrice Heral unternimmt Nagl einen verträumten Spaziergang durch die Welt der europäischen Tanzmusik. Es liegt in der Natur der Musik Max Nagls, daß je-der Versuch einer verbalen Beschreibung unzureichend bleiben muß." (Wolf Kampmann)

22.30 Uhr: Sex Mob
“Herbie Hancock hat es vorgemacht. Das heißt, eigentlich hat er es doch nicht vorgemacht, aber immerhin war er der erste Jazzmusiker, der versuchte, mit Popmelodien einen eigenen Standard zu setzen. Nur daß die Idee nicht von ihm selbst kam und er teilweise nicht einmal die Gruppen kannte, die er coverte.
Der New Yorker Trompeter Steven Bernstein trug sich mit der Idee eines bunten Popalbums schon lange vor Hancocks ’The New Standard'. Unter dem provokanten Logo ’Sex MobŒ baute der Trompeter, dem von Freunden und Kennern unterstellt wird, er sei der heimliche Leiter der Lounge Lizards, ein Quartett auf, mit dem er sich in aller Ruhe der Umsetzung dieses Konzeptes widmen konnte.
Mit ’Dig of Iniquity' (der Debüt-CD aus 1998, Anm.) ist Bernstein nun all das gelungen, worum Hancock vergeblich gerungen hat. Mit Bassist und Co-Lizard Tony Scherr, Saxophonist Briggan Krauss und Drummer Kenny Wollesen hat er eine Band formiert, die nicht nach den Regeln einer Jazzcombo, sondern nach den Strukturen einer waschechten Rockriege funktioniert, nur daß anstelle von Gitarrist und Sänger eben Saxophonist und Trompeter stehen. Slide-Trompeter Bernstein betont nicht ohne Stolz: ’Es ist das erste Slide-Trumpet-Album der Jazzgeschichte." (Wolf Kampmann)

Eintritt: 180 Schilling; für MemberCard-Besitzer: frei.