Fri Oct. 18, 2002
21:00

Enders Room „Monolith“

Johannes Enders: saxophone, samples
Uli Wangenheim: bassclarinet, samples
Oliver Kent: fender rhodes
Martin Zenker: bass
Andy Haberl: drums

Sorry this part has no English translation

Nicht nur in deutschen Metropolen wird nach neuen intelligenten Sounds gefahndet, auch in der Provinz. Weilheim in Oberbayern hat sich in dieser Hinsicht als ein besonders begabtes globales Dorf erwiesen. Die kleinen Pop- und Nu-Jazz-Wunder, die sich dort um Dub-Electro-Bands wie Notwist, Mars Mobil und Tied + Tickled Trio herum ereignen, sind Wohltaten für Ohr und Gemüt. Der Weilheimer Tenorsaxophonist Johannes Enders, der in allen drei genannten Formationen kräftig mitmischt, geht nun mit Enders Room seine eigenen Wege durchs Electroland.
Eine umfassende Ausbildung und eine solide Praxis haben Enders' authentischen Tenor-Ton markant ausgeformt. Reggie Workman empfahl ihn einst für ein Stipendium an die New School in New York. Dort hat er bei Donald Byrd, Kenny Werner, David Liebman, Branford Marsalis und anderen Koryphäen dazugelernt und stand mit den unterschiedlichsten Stil-Exponenten – von Milt Hinton über Jaki Byard und Brad Mehldau bis Jamaaladeen Tacuma – auf der Bühne.
Während Enders mit dem Tied + Tickled Trio den Jazz ganz unbefangen als Ingredienz für ein neues Ganzes einsetzt und die Platten von Notwist und Fauna Flash mit seinem Sound bereichert, kocht er mit Enders Room nach eigener Rezeptur. Elektronik, Samples, Fender Rhodes und Drumcomputer wie CR 78 vermischen sich mit den Statements von so illustren Gastmusikern wie Wolfgang Muthspiel, Rebekka Bakken, Ed Howard, Micha und Markus Acher oder Joe Locke. Da werden ganz verschiedene Einflüsse spürbar: von Lalo Schifrin, Burt Bacharach, Steve Reich, Weather Report, DJ Console oder Björk. Das Saxophon im Elektrodschungel. (Enja Records)