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Als Tom Waits auf einem Cut ihrer letzten CD „Helium“ als guestvocalist firmierte, hieß es in einem Musikmagazin prompt, musikalische Individualisten wie das Tin Hat Trio hätten einen derartigen Aufputz gar nicht notwendig. Zugegeben, dieses Statement klingt im ersten Moment ein bißchen großspurig, stimmt aber. Was dem wertvollen Gemälde der passende Rahmen, ist in diesem Fall die musikalische Verbrämung der waits´schen Vocals durch das Tin Hat Trio: Erst dadurch entsteht die typische Aura eines Gesamtkunstwerks. Auch auf ihrem aktuellen Album „The Rodeo eroded“ schöpft das Tin Hat Trio mit allerlei bemerkenswerten Instrumenten und abenteuerlichen Schattierungen aus der reichen Musikhistorie Amerikas – Querdenker wie Bill Frisell und John Zorn ausdrücklich inklusive! Klar, dass dabei so ziemlich alle Register musikalischer Ausdrucksformen gezogen werden und neben kantiger Avantgarde, melancholischem Countrysound und tangohaftem Pulsieren allerlei „strange things“ passieren. Erleben Sie eine Zeitraffer-Reise quer durchs Land mit sprunghaften Einzeleindrücken und freien Assoziationen. Jazzige Improvisation trifft auf klassische Moderne trifft auf Bluegrass trifft auf Walzer. Zusteigen, bitte. Äußerst spannend! (Thomas Haderlapp)