Christian Mühlbacher: drums, percussion, compositions
Gerald Preinfalk, Fabian Rucker: reeds
Aneel Soomary, Martin Ohrwalder, Martin Eberle: trumpets
Lorenz Raab: trumpet, fluegelhorn
Walter Voglmayr, Alois Eberl, Wolfgang Pfistermüller: trombones
Gerald Pöttinger: bass trombone
Cyriak Jäger, Peter Stadlhofer: tuba
Michl Hornek, Martin Reiter: keyboards
Charly Petermichl: electronics
Peter Rom: guitar
Tibor Kövesdi: bass
Laurinho Bandeira: percussion
Willy Wysoudil: vj
Ronny Matky: engineer
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Am 5.April 1997 erblickte ein außergewöhnliches musikalisches Projekt das Licht der Welt. „Mühlbacher´s USW,...“ performte den ersten „5.4.“ im Porgy und Bess zu Wien. Aus dem Erfolg dieses Abends resultierte eine zehn jährige Uraufführungs-Konzertserie, die sich Jahr für Jahr pünktlich am 5.4. besonderer Aufmerksamkeit erfreute! All diese speziellen Abende sind in Ton- (und seit 2002 auch in Bild-) bestens dokumentiert. Seither konnte die Formation auch bei wichtigen Festivals (Inntöne, Salzkammergut Festival, Brucknertage & Brucknerfest, Outreach, Wellenklänge sowie in Saalfelden) begeistern. Das Grundkonzept, die nahtlose Verbindung unlimitierter kompositorischer Mitteln mit gelenkter Improvisation zu besonderen musikalischen Erlebnissen zu machen, ist nach wie vor Markenzeichen dieses groß besetzen Solisten-Ensembles. Mit diesem speziellen Konzert möchten wir genüsslich sowohl das bisherige gebührend feiern, als auch die Tore für die Zukunft öffnen! (Christian Mühlbacher, anlässlich 20 Jahre „Mühlbacher usw – 5.4.“, 2017)
Zwischen 1997 und 2006 fand jährlich am 5. April im Porgy & Bess zu Wien ein außergewöhnliches Event statt: Ein groß besetztes, vielseitiges Solistenensemble um den Komponisten und Schlagzeuger Christian Mühlbacher, performte jeweils 2 Stunden aktuellster Musik mit dem Ziel, aus der großen Bandbreite musikalisch-stilistischer Möglichkeiten, ein kompaktes, spannendes Ganzes zu formen. Jahr für Jahr konnten zweifellos besonders intensive Eindrücke bei Publikum und Musikern hinterlassen werden! . Die Konzeption der Musik lässt im selben Atemzug sowohl freies Spiel, als auch roovig-Rockiges oder diffizil-Jazziges oder auch einfach Schwebendes und Flächiges zu, mit dem Ziel alles zu einem Einzigen zu verweben. Je nach Veranstaltungs-vorgaben sind thematische Schwerpunktsetzungen möglich! Seit 2002 ist eine visuelle Ebene integriert. Den jeweiligen Jahresthemen entsprechend werden verschiedene, teilweise sensationelle Filme (deren Aufführungsrechte für diese Events freigegeben sind!) vom Videokünstler Willy Wysoudil bearbeitet und als visuell-musikalische Ebene präsentiert (zB. Georg Mittermayrs Fish-Books, Dr.Kurt Schilchers Nano-Photografien oder Wysoudils Himalaya-Impressionen). Aus über 20 Stunden Musik wird ein, auch speziellen Umfeldern/Anlässen entsprechendes Programm zusammengestellt, mit dem Ziel, Spielern und Publikum gleichermaßen ein besonderes Erlebnis zu bescheren. Die Performances gehen etwa 2 Stunden lang unterbrechungsfrei über die Bühne, um einen kompletten, in sich geschlossenen Eindruck zu ermöglichen. (Christian Mühlbacher, 2009)
Definiert man den Jazz einmal streng als jene Kunstform, in der ein Maximum an Subjektivität geschätzt und individuelle Entfaltung angestrebt wird, könnte man eine Big Band für eine Art Genre-Fremdkörper halten. Quasi für ein trojanisches Pferd, mit dem ganz andere als diese hochgeschätzten Spieltugenden in die improvisationslastige Stilistik „hineingeschummelt“ werden. Uniformität und kollektiv-diszipliniertes Umsetzen von üppigen Notenmengen etwa. Elegant arbeitende Big-Band-Arrangeure und -Komponisten allerdings sind befähigt, eine Balance zwischen dem Freiheitsbedürfnis des Einzelnen und disziplinatorischen Anforderung zu finden, ohne auch schlechte Musikerlaune zu produzieren. Und sieht man beim Inntöne-Festival die aufgeräumten Instrumentalistenmienen und hört man Christian Mühlbachers kompakte Großformation USW, kann man sich schwer des Eindrucks erwehren, hier sei dem Wiener Schlagzeuger und Komponisten gelungen, ein konzeptuelles Gleichgewicht zu finden. Stilistisch ist das Kollektiv flexibel unterwegs: Funkige 70er-Jahre und Ausflüge in sonnige Latinwelten können u. a. ebenso zur Basis für diese beeindruckende orchestrale Energiemaschine werden, wie mitunter auch nur ein episch angelegter, simpler Blues in Moll die elegische Rahmenatmosphäre abgeben kann. Sanft schweben dann Klangflächen einher, um sich schließlich zu riesigen Wellen von hoher Intensität umzuformen. Macht Eindruck, und man sieht auch: Mühlbacher verlässt sich nicht nur auf den wuchtigen Charme der Riesenbesetzung. Er formt sie sinnvoll und lässt zwischendurch auch Raum für individuelle Virtuosität und Exzentrik des Einzelnen. Womit auch dem Freiheitsdrang ein Gefallen getan wird. Einerseits. Mühlbacher, der vor Jahren auch in der bedeutenden jazzigen Großformation Nouvelle Cuisine impulsgebend zu Schlagwerke ging, weiß andererseits allerdings auch, dass eine Big Band letztlich doch nur Sinn macht, wenn sie auch ihre volle Klangpracht und rhythmische Energie zur Entfaltung bringt. Es bleibt also beim Hin und Her, bei der witzigen Suche nach Gleichgewicht. Und dem Hörer verblieb in Diersbach die Wahl, an der Oberfläche großorchestrale Energie zu genießen oder eben Details zu entdecken. Hier war alles im Angebot. (Ljubiša Tosic)
http://www.christianmuehlbacher.com/