Sun Nov. 24, 2002
20:00
Werner Pirchner oder „was wir über das leben nach dem tode wissen“

Koehne Quartet & Art of Brass play Pirchner & more

Joanna Lewis, Anne Harvey-Nagl: violins
Petra Ackermann: viola
Melissa Coleman: cello

Art of Brass
Heinrich Bruckner, Hans Gansch: Trompete
Thomas Bieber: Wiener Horn
Erich Kojeder: Posaune
Jon Sass: Tuba

Sorry this part has no English translation

Koehne Quartet
Programm
Thomas Pernes: String Quartet no.1.
Werner Pirchner: „Concerto for 2 violins without orchestra“.
Harry Pepl: „moving navel“, „tintenfishinki“

Art of Brass
Programm
Werner Pirchner: „Do you know Emperor Joe?“, „Adrette Duette“, „L´homme au Marteau dans la Poche et autres Travaux appliqués“

„Werner Preisegott Pirchner: Vibraphonist, einst auf Jazzfestivals bis hin nach Montreaux zu Hause, inzwischen einer der herausragenden Komponisten Österreichs, den „Jedermann“ kennt. Seine rhythmisch „fahrende“ und harmonisch zwischen Vertrautheit und Überraschung wechselnde Musik ist nicht „postmodern“, sondern „bahnmodern“. Das Bläserquintett zu Herzmanovsky-Orlandos „Kaiser Josef und die Bahnwärterstochter“ stellt in kleinen Teilen die Geschichte und die Sache mit dem Pathos richtig. Kaiser Josef prallt auf Komponist Josef (Haydn), die Kaiserhymne wird zur verzerrten Apotheose. Ein Tribut an einen König der Tonsetzerkunst: WPP.“
Diese Zeilen schrieb Rainer Lepuschitz anlässlich eines Konzertabends im P&B, der dem Schaffen Werner Pirchners gewidmet war (u.a. mit Patricia Kopatschinskaja), und der noch zu Lebzeiten des „genialistischen“ Komponisten stattfand. Das Leben hört irgendwann auf – das Schaffen bleibt aber bestehen. Im Falle von WPP für immer!! CH

24. - 28. November 2002 Werner Pirchner oder „was wir über das leben nach dem tode wissen“
„Grenzgänger“. „Seiltänzer über E- und U-Musik-Welten“. „Wanderer zwischen den Stilen“. Irgendwie hinterlassen all diese oft strapazierten Stehsätze gerade im Hinblick auf Werner Pirchner einen schalen, unbefriedigenden Nachgeschmack. Auch wenn man den Tiroler Komponisten nicht persönlich gekannt hat: Sobald man sich in die Kompositionen vertieft, seine Vita Revue passieren lässt, Texte liest, entsteht der Eindruck eines Menschen, bei dem Person und künstlerische Arbeit, Leben und Denken, Form und Inhalt schlicht einen höheren Grad der Koinzidenz erreicht haben als bei anderen. Vielleicht gerade deshalb, weil sich hier der Inhalt oft selbst seine Form schuf, schaffen musste, anstatt bestehende auszufüllen. Pirchner, der Autodidakt wider Willen, Pirchner, der Tiroler, Pirchner, der gesellschaftskritische Nonkonformist, Pirchner, der Grübler, der Perfektionist. Auf seinen Partituren und Schallplatten ist alles Pirchner, vom ersten bis zum letzten Buchstaben, von der ersten bis zur letzten Zeichnung, von der ersten bis zur letzten Note. Alles ist durchdrungen von einer pointenreichen und doch feinsinnigen kreativen Energie, die sich urwüchsig Bahn bricht und zu sinnlich-plastischen Gestalten gerinnt. Alles hat Bedeutung, nichts ist Zufall. Keine Note scheint je überflüssig. (Auszug aus „Inhalt schafft Form. Ein Versuch über Werner Pirchner (1940-2001)“ von Andreas Felber)

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