Orges Toçe: vocals, guitar
Bernd Satzinger: bass
Christian Marquez-Eberle: drums
Guests:
Michael Hornek: keyboards
Andrej Prozorov: soprano saxophone
Miloš Todorovski: accordion
Kejdi Barbullushi: guitar
Theo Napoloni: live painting
Sorry this part has no English translation
Orges Toçe hat Gespür für die richtige Dosis - seine Lieder schäumen zwar vor lauter Kreativität, doch er legt dem musikalischen Gespann feste Zügel an. Einem entspannten Reggae verleiht er mit seinem Solo gleichsam marschartige Disziplin. Einem Balkan-Tango entzieht er alle Larmoyanz, indem er mit der Surf-Gitarre elegant darüber hinweggleitet. Eine Gangsterballade mit letalem Ausgang singt er auf Deutsch, aber mit charmantem, irgendwie französischem Akzent. Gilbert Becaud mit Reißzähnen. Tom Waits mit Belcanto-Talent. Yul Brynner mit Haaren. Also unvergleichlich.
Geradezu zärtlich verspricht Orges Toçe denen, die ganz unten sind, nämlich mindestens unter der Brücke, immerhin ein paar Sonnenstrahlen auf die Füße. Nachdenklichkeit, zum Beispiel über die Schicksalsschläge des Lebens, wird bei ihm nie zum Zynismus. Hinter der lakonischen Erzählhaltung spüren wir sein großes Herz klopfen. Es schlägt übrigens ziemlich schnell für seine Größe, das Herz, und es schlägt off-beat, wie in jenem Abgesang auf den Rock ’n’ Roll, der eigentlich ein Abgesang auf alles ist: „Die Tage fliegen vorüber wie ein Zug, der niemals Station macht.“ (Albert Hosp, Ö1)
Mit ihrem dritten Album “Peshk” (auf Deutsch “Fisch”) entwickeln der aus Albanien stammende Gitarrist und Sänger Orges Toçe und seine Ockus-Rockus Band bestehend aus Christian Marquez-Eberle am Schlagzeug und Bernd Satzinger als Neuzugang am Bass ihren eigenständigen, von Balkan-Beats, Rock ’n’ Roll, Gipsy Swing, Blues und Jazz geprägten Trio-Sound, den sie selbst als Balkanbilly bezeichnen, weiter. Die Texte sind erneut auf Albanisch (mit kleinen Ausflügen ins Englische, Deutsche und Spanische) und beschäftigen sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Problemen und Entwicklungen. Dass das Album ganz im Zeichen des Fisches steht, ist bewusst gewählt, ist dieser doch schließlich Symbol für das Schwimmen gegen den Strom, oder, anders gesagt, für Protest und Rebellion. Was die Musik betrifft, so wird mit “Peshk” durch die harmonische Vielfalt, die passende Chemie zwischen den drei Musikern und die herausragenden Beiträge der Gastmusiker Andrej Prozorov (sax), Benny Omerzell (keys), Michael Hornek (keys) und Miloš Todorovski (acc) ein neues Level an Virtuosität erreicht. Als zusätzliche Besonderheit sind die zahlreichen dreistimmigen Chor-Passagen zu erwähnen, die von Orges & The Ockus-Rockus Band auch live umgesetzt werden. (Pressetext)