PUC präsentiert Ereignishorizont
Sorry this part has no English translation
Welcome to PUCland…!
PUC wurde 2017 als Kollektiv von den Künstlerinnen Anna Possarnig und Maria Shurkhal in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Amir A. Ahmadi gegründet.
Seit dem Debüt mit dem Projekt "Bauhaus Tanzt", welches sich auf die Verbindung von zeitgenössischer Musik, Tanz und Design konzentriert, ist PUC eine Plattform für die Vermittlung / Kommunikation / Präsentation interdisziplinärer Kunst geworden.
Der Fokus der Abende versucht den Raum erlebbar zu machen.
Klare, reduzierte architektonische Kompositionen werden quasi durch organisches Chaos unterbrochen und ergänzt, der neutrale Körper durch charakteristische Zuschreibungen individualisiert.
Begleitet werden die zwei Tänzerinnen Maria Shurkhal und Anna Possarnig vom Pianisten Amir Abbas Ahmadi.
(Pressetext)
• Linz_verändert: Ihre Ausbildung erhielten alle drei Protagonisten an der weder alt noch zum Teil (ehr)würdigen ABPU-Anstalt in Linz.
Und doch: weil es diesem Haus immer wieder gelingt, keine altehrwürdigen Auf- & Abtritte hinzulegen erblühen oftmals wundersame Projekte, ungewöhnliche Talente und hocherfreuliche künstlerische Ambitionen an den abpu-universitären Hagen(ab)gründen in Urfahr.
Obwohl die ABPU zumeist (wie fast alle austriakischen Kunstuniversitäten) „Lichtjahre“ von den visionären Lehrplänen der vor hundert Jahren gegründeten Bauhaus-Werkstatt entfernt agiert, feierte PUC mit dem bemerkenswerten Debüt-Projekt „Bauhaus Tanzt“ die Entstehung dieser magischen Wunderwelt.
Und versucht seitdem die Ideen, den Geist, die Reformenergie des Bauhaus-Manifestes für unsere Gegenwart erfolg & folgenreich zu adaptieren.
Darum sei es an dieser Stelle gestattet dem geneigten Leser in Erinnerung zu rufen, welch wertvolles Gedankengut einstmals (1919) stolztrotzig verkündet, dann dummdreist verboten & blutbodenwütig vernichtet wurde.
Bis heute werden leider durch diese einstmals politpopulistisch abgefeierten Barbareien viele der bauhäuslichen An- & Einsichten auf den kunstuniversitären Talentevernichtungsanstalten (professoral) verdrängt & vergessen: politpopulistische Barbareien sind jedoch auch in der Gegenwart vielerorts angesagt.
Mögen es sämtliche Zeit-, Streit-, Neid- & Leidgenossen aller Länder sich bitte stets in Erinnerung rufen: erst verbieten/verbrennen/vernichten politpopulistische Alleskönner/Allesfresser/Alleswisser die ihnen unwillkommenen Ideen & Bücher & Räume: sehr bald darauf auch die betreffenden Menschen…
Herzlich Willkommen in einer (austriakischen) Brennkammer der (ganz) anderen Art: Renald Deppe.
Bauhaus-Manifest (Auszug)
Architekten, Maler und Bildhauer müssen die vielgliedrige Gestalt des Baues in seiner Gesamtheit und in seinen Teilen wieder kennen und begreifen lernen, dann werden sich von selbst ihre Werke wieder mit architektonischem Geiste füllen, den sie in der Salonkunst verloren.
Die alten Kunstschulen vermochten diese Einheit nicht zu erzeugen, wie sollten sie auch, da Kunst nicht lehrbar ist. Sie müssen wieder in der Werkstatt aufgehen. Diese nur zeichnende und malende Welt der Musterzeichner und Kunstgewerbler muß endlich wieder eine bauende werden. Wenn der junge Mensch, der Liebe zur bildnerischen Tätigkeit in sich verspürt, wieder wie einst seine Bahn damit beginnt, ein Handwerk zu erlernen, so bleibt der unproduktive „Künstler“ künftig nicht mehr zu unvollkommener Kunstübung verdammt, denn seine Fertigkeit bleibt nun dem Handwerk erhalten, wo er Vortreffliches zu leisten vermag.
Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! Denn es gibt keine „Kunst von Beruf“. Es gibt keinen Wesensunterschied zwischen dem Künstler und dem Handwerker. Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers. Gnade des Himmels läßt in seltenen Lichtmomenten, die jenseits seines Wollens stehen, unbewußt Kunst aus dem Werk seiner Hand erblühen, die Grundlage des Werkmäßigen aber ist unerläßlich für jeden Künstler. Dort ist der Urquell des schöpferischen Gestaltens.
Bilden wir also eine neue Zunft der Handwerker ohne die klassentrennende Anmaßung, die eine hochmütige Mauer zwischen Handwerkern und Künstlern errichten wollte! Wollen, erdenken, erschaffen wir gemeinsam den neuen Bau der Zukunft, der alles in einer Gestalt sein wird: Architektur und Plastik und Malerei, der aus Millionen Händen der Handwerker einst gen Himmel steigen wird als kristallenes Sinnbild eines neuen kommenden Glaubens.
Ziele des Bauhauses
Das Bauhaus erstrebt die Sammlung alles künstlerischen Schaffens zur Einheit, die Wiedervereinigung aller werkkünstlerischen Disziplinen – Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Handwerk – zu einer neuen Baukunst als deren unablösliche Bestandteile.
Grundsätze des Bauhauses
Kunst entsteht oberhalb aller Methoden, sie ist an sich nicht lehrbar, wohl aber das Handwerk.
Architekten, Maler, Bildhauer sind Handwerker im Ursinn des Wortes, deshalb wird als unerläßliche Grundlage für alles bildnerische Schaffen die gründliche handwerkliche Ausbildung aller Studierenden in Werkstätten und auf Probierund Werkplätzen gefordert. Die eigenen Werkstätten sollen allmählich ausgebaut, mit fremden Werkstätten Lehrverträge abgeschlossen werden.
Die Schule ist die Dienerin der Werkstatt, sie wird eines Tages in ihr aufgehen. Deshalb nicht Lehrer und Schüler im Bauhaus, sondern Meister, Gesellen und Lehrlinge.
Die Art der Lehre entspringt dem Wesen der Werkstatt:
– Organisches Gestalten aus handwerklichem Können entwickelt.
– Vermeidung alles Starren; Bevorzugung des Schöpferischen; Freiheit der Individualität, aber strenges Studium.
– Auftragsvermittlung auch an Studierende.
– Fühlung mit dem öffentlichen Leben, mit dem Volke durch Ausstellungen und andere Veranstaltungen.
Aufnahme
Aufgenommen wird jede unbescholtene Person ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht, deren Vorbildung vom Meisterrat des Bauhauses als ausreichend erachtet wird, und soweit es der Raum zuläßt.
April 1919
Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung