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Der Imperativ findet im künstlerischen Bereich zumeist, und ganz besonders im Jazz, wenig Gebrauch. Mit dem Imperativ stößt man bei Künstlern und gerade bei Jazzern, die sich grundsätzlich nichts anschaffen lassen, oft auf taube Ohren. Keinesfalls sollte Sie aber der heutige Programm- und gleichnamige CD-Titel der Stefan Heckel Group vom Besuch des Clubs abhalten: Dieser lautet nämlich „HORCH“. Zwar ohne Rufzeichen, dafür aber in Großbuchstaben. Seien Sie versichert, dass bei derlei formidabler Linienführung und reifer Interpretation wie am heutigen Abend auch zwei Rufzeichen (!!) durchaus angebracht wären, ohne abschreckend zu wirken.
Stefan Heckel gründete 1995 mit gleichgesinnten Mitmusikern auf einem Workshop in Kanada jene Formation, in der sich musikalische Auseinandersetzung grenzüberschreitend versteht: Einflüsse aus der klassischen Moderne, Einsprengsel (ost-)europäischer Folkloretradition und avantgardistische Improvisationszüge prägen den musikalischen Reichtum der Band.
Wie Stefan Heckel ist auch der Saxophonist Julian Argüelles aus dem Querdenker-Pool um Django Bates hervorgegangen und im Verbund mit Bassist Christian Weber und Reinhard Winkler wird uns diese Gruppe Einblick geben in das fruchtbare, grenzüberschreitende Jazzschaffen Europas. (Thomas Haderlapp)