Portrait Eriko Takahashi 'Atem'
Atem – Musik für Querflöte und Klavier aus Ostasien.
Shino Saito: Querflöte
Eriko Takahashi: Klavier
Programm
Isang Yun: Garak
Toru Takemitsu: Voice, Rain Tree Sketch II
Brian Ferneyhough: Cassandra’s Dream Song
Toshi Ichiyanagi: Cloud Atlas X “Colud in the Space”
Takashi Yoshimatsu: Digital Bird Suite
Sorry this part has no English translation
• Für Eriko Takahashi: Das Eigene & das Fremde
Die in Japan geborene, nun in Österreich lebende und (auch) auf der AntonBrucknerUniversität ausgebildete Konzertpianistin Eriko Takahashi
versucht das uns/ihr Eigene & das uns/ihr Fremde in einem feinen, klug und mutig abgestimmten Programm musikalisch auszuloten.
Das Eigene & das Fremde: ein stets ungemein aktuelles Thema im eigenen Herzen, in der Familie, im Freundes- & Feindeskreis, in den Ausbildungs- & Polizeistationen, in den Politik- & Stammtischrunden, in den Arbeitgeber- & Arbeitnehmergewalten, in den vielen Experten-, Beratungs-, & Steuer- & Bildungsparadiesen...
Das Eigene & das Fremde: oftmals dominant die jeweiligen menschlichen Befindlichkeiten prägend wird es gesucht & gemieden, ver- & beurteilt, gepriesen & geschmäht, vernichtet & gepflegt, verfolgt & beschützt, vertrieben & umsorgt…: je nach den akut befürchteten, beworbenen, gelehrten, angedrohten, prophezeiten Ängsten, Nöten, Bedürfnissen, Sehnsüchten, Lebens- & Überlebensstrategien.
Das Eigene & das Fremde: east of the sun & west of the moon: überall ein Leit- & Leidmotiv in der Literatur & den diversen Kronenzeitungen, in der Kunst & an den Börsen, im Parlament & im Pornokino, in den Beamtenburgen- & Flüchtlingslagern, in der Musik & auf der Psychiatrie, in manchen Kirchen, Synagogen, Moscheen & anderen Bedürfnisanstalten…
Es gibt kein Heimatland, inmitten fremder Menschen
Gibt es auch deine kleine Hütte nicht mehr, in der du den ganzen
Osten aufbewahrst
(Yang Lian, Reflexionen zum Buch der Wandlungen)
Doch könnten, müssten, sollten diese Zeilen der Trauer abgewandelt mitunter vielleicht nicht auch wie folgt formuliert werden…?...:
Es gibt ein Heimatland, inmitten fremder MenschenGibt es in meinem Herzen eine kleine Hütte, in der ich den ganzenOsten (Westen, Norden, Süden) aufbewahre
In diesem Sinne: ein motivierendes Willkommen zu einem Konzert der Wandlungen: Kontrapunkte zum Eigenen & Fremden, Nahen & Fernen,
zu den auf-, an- & erregenden Mehrstimmigkeiten in der Musik wie im Leben…! (Renald Deppe)
• Wie weit ist für mich Korea, oder wie nah ist Korea für mich von Berlin aus?
Mit dieser Frage lebe ich täglich, beim Komponieren, beim Denken, beim Erinnern.
Korea ist wirklich weit, sehr weit.
Trotzdem habe ich es keine Minute vergessen.
Denn diese räumliche Entfernung ist, besonders für einen Asiaten, so flexibel und so leicht zu verkürzen,
weil die Asiaten eine große intuitive Kraft haben.
So sind für mich dreißig Jahre vergangen, aber die Erinnerung, wie ich dort gelebt habe, ist wie von gestern,
so klar und so frisch...
Meine musikalische Quelle entspringt dort.
Insofern ist Korea so weit und trotzdem so nah.
ISANG YUN (*1917 in Tong Yong / Korea - †1995 in Berlin / BRD)
• Die Kunst ist eines der letzten Mittel, uns selbst realistisch ins Auge zu schauen.
Verfehlen wir auch dies, dann freilich bleibt uns nur das Verschwinden.
BRIAN FERNEYHOUGH (*1943 in Coventry, England)
Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50 € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung
https://www.erikotakahashi.com/