Thu April 9, 2020
20:30

Christoph Pepe Auer 'White Noise Trio' (A)

Christoph Pepe Auer: clarinet, alto saxophone
Clemens Sainitzer: cello
Mike Tiefenbacher: synthesizer, piano

Sorry this part has no English translation

Wir stellen kurz vor Sendebeginn auf "Now Live" und dann tut sich automatisch ein Fenster auf, wo Sie via Vimeo kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wenn Sie wollen, unterstützen Sie dieses Projekt über "Pay as you wish". Vielen Dank & Willkommen im Club!

Wie weit lassen sich Klangfarben und Sounds bestimmter Instrumente transzendieren? Erweiterte Spieltechniken sind in der Neuen Musik längst üblich, im Jazz hingegen vergleichsweise noch weniger verbreitet. Christoph Pepe Auer, in Wien ansässiger Klarinettist und Saxophonist u.a. bei der Jazzbigband Graz (JBBG), begann vor rund einem Dutzend Jahren mit seiner persönlichen Klangforschung. Sie führte ihn Richtung Abstraktion, vor allem aber hin zu einer individuellen Kombination aus rhythmischen Patterns und Grooves, zu minimalistischen Strukturen und einer innovativen, elektro-akustischen Ästhetik. Für sein charakteristisches Spiel erhielt Auer einige Auszeichnungen, darunter dreimal den österreichischen Hans Koller-Musikpreis, und viel internationales Presse-Lob.


Auers Sinn fürs Ausprobieren bei seiner CD „White Noise“ folgte eine ausgedehnte Tour, während der sich die jetzige Formation des Quartetts, bestehend aus ihm, Cello, Klavier und Schlagzeug etablierte. Das funktionierte hervorragend und so lag es auf der Hand, dass die nun vorliegende, zweite Veröffentlichung live eingespielt wurde. Auf White Noise geben sich Komponist, Arrangeur und Namensgeber Auer, Cellist Clemens Sainitzer, Pianist Mike Tiefenbacher und Schlagzeuger Christian Grobauer als Klangmaler: 

„White Noise, also Weißes Rauschen, ist ein akustisches oder optisches Signal mit gleicher Intensität an verschiedenen Frequenzen, die eine konstant spektrale Leistungsdichte ergeben. Weiß ist eine ausgewogene Summe von Farben und als Struktur vollständig. Wird eine der Farboptionen hervorgehoben, entstehen Stimmungen wie beispielsweise in der Golden Hour. Das ist die Stunde, bevor die Sonne am Horizont untergeht. Rot wird präsenter und schafft eine spezifische Farbgebung und Atmosphäre.

Man findet akustisch spektrale Klanglandschaften in der Natur. Beispielsweise bei Wind und Regen, an Wasserfällen, am Meer oder in galaktischen Klängen. In der Musik ist das Phänomen ständig präsent, aber macht sich selten bemerkbar. Durch elektronisch erzeugte Signale wird der White Noise Effekt stärker, und durch deren Verwendung kann man Wege finden, diese hauptsächlich unbewusste Schicht von Geräuschen wahrnehmbarer zu machen. 

Die psychologische Wirkung von Weißem Rauschen auf das menschliche Gehirn ist eine Beruhigung und eine Aktivierung des Geistes gleichzeitig. Dieses Phänomen, das scheinbar Gegensätze gleichzeitig bedient, wird daher in Schlaf- und Lernforschung durchleuchtet und verwendet. Es dient als Vehikel um in einen tieferen, fokussierteren Geisteszustand zu gelangen. Zuletzt kommuniziert diese Ebene stark mit dem emotionalen Teil des Gehirns.

All diese Beschreibungen sind Bestrebungen, die ich auch mit meiner Musik erreichen will.“

Geschätzte Freund*innen des P&B, liebe Jazzfans,

nachdem es voraussichtlich doch etwas länger dauern wird, bis wir die Pforten des P&B real wieder öffnen können, tun wir dies zumindest virtuell, und zwar vorerst zwei Mal pro Woche mit Livestreams aus dem Club. Wir haben unterschiedliche Vertreter*innen der heimischen Jazzszene eingeladen, in Kleinformationen (also Solo, Duo, Trio) aufzutreten (natürlich unter strenger Einhaltung des geforderten Abstands!), das Team rund um Friedemann Derschmidt nimmt mit Kameras auf, unser Team rund um Ronald Matky & Norbert Benesch sorgt für den guten Ton, Michael Aschauer und Thomas Peterseil kümmern sich um möglichst einwandfreie Übertragungen, die Sie zu Hause jeden Donnerstag und Samstag ab 20.30 Uhr über www.porgy.at verfolgen können. Nachdem Sie ja nicht mehr zu uns kommen können, liefern wir Ihnen Konzerte nach Hause – Jazz-Zustellservice also! Diese Streams können/sollen/dürfen nicht downgeloadet werden, sondern sind nur einmalig abrufbar. Im Prinzip bieten wir dieses Service gratis an, wobei wir Ihnen natürlich verbunden wären, wenn Sie sich finanziell beteiligen würden und so viel zahlen, wie Ihnen der jeweilige Mitschnitt wert ist – „Pay as you wish“ lautet die Devise. Willkommen im (virtuellen) Club!

Als eine gemeinsame Reaktion des Medienlabors an der Akademie der bildenden Künste Wien und dem Jazz and Music Club Porgy&Bess auf den allgemeinen Lockdown finden ab Donnerstag, den 9. April 2020 in regelmässigen Abständen live gestreamte Konzerte aus dem Porgy&Bess statt.

Diese Zusammenarbeit resultiert aus einer langjährigen Kooperation der Lehrveranstaltung „Liveschnitt“ von Friedemann Derschmidt mit dem Porgy&Bess, bei der Studierende anhand von Konzertmitschnitten den Multikamera Liveschnitt erproben konnten. Sowohl der jeweilige Mitschnitt als auch der Livestream werden vom Medienlabor teils mit Unterstützung ehemaliger Akademiestudierender durchgeführt.

Am Ende von jedem Konzert wird eine Videoarbeit aus der Akademie der bildenden Künste gezeigt.

Zu sehen ist die filmische Arbeit „Tableau Vivant“ als eine Gemeinschaftsarbeit von Studierenden der Akademie, die in Zusammenarbeit mit den Lehrenden Bettina Henkel, Patrice Blaser, Friedemann Derschmidt, Ludwig Löckinger und Katharina Cibulka (Assistenz) 2009 realisiert wurde. Die Gruppe hat das Gemälde "Szene aus einem Theaterstück“ des niederländischen Malers Hendrick Pot (1640) aus der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in historischen Kostümen getreu der Vorlage nachgestellt. Über das klassische "Tableau Vivant" hinausgehend, wird die Szene auf der Filmebene "weitererzählt" und damit ins Heute geholt. Die in ihren Bewegungen erstarrte Schauspielgruppe wird in einer langsamen Kamerafahrt abgetastet. Zuletzt werden aus den Statist_innen Agierende: Sie erheben sich, entwickeln ein lockeres Gespräch und verlassen den Bilderrahmen, um mit "Zeitgenoss_innen" in Kontakt zu treten – eine Arbeit, die sich mit den gruppendynamischen Prozessen des "Tableau Vivant" sowie mit den erweiterten Möglichkeiten des bewegten Bildes auseinandersetzt.

Produktion, Idee & Konzeption, künstlerische Leitung: Bettina Henkel, Medienlabor / Forschungslabor Film & Fernsehen, Katharina Cibulka (Assistenz)
Co-Produktion, Konzeption, theoretische Leitung, historische Beratung: Patrice Blaser, Ordinariat für Szenographie (Prof. Erich Wonder)
Produktionsleitung am Set, Kamera, Licht: Ludwig Löckinger, Medienlabor / Forschungslabor Film & Fernsehen
Technische Leitung, digitale Aufnahme: Friedemann Derschmidt, Medienlabor / Forschungslabor Film & Fernsehen
Regie: Daniel Sommergruber
Kamera: Gudrun Gruber
Kostüm: Claudia Steinert, JohannaThanheiser
Maske: Magdalena Adamski
Ton: Rahel Kesselring (Aufnahmeleitung), Goldmund Friedl (Angel), Silva Rinas (Angel) Ingo Pusswald (Beratung)
Aufnahmeleitung: Sina Gentsch
Bühne: Oles Bernicke, Sonja Böhm, Fiona Brady,Goldmund Friedl, Sina Gentsch, Rahel Kesselring, Bartholomäus Kinner, Hannah König, Silva Rinas, Bettina Stefani, Daniel Sommergruber
Baumbühne: Helmut Münzen, Andrea Hölzl
Dolly: Albert Sackl, Maria Margarethe Drexel
Video Operator: Rahel Kesselring
Darsteller_innen: Bettina Stefani, Katharina Cibilka, Fiony Brady, Andreas Enrico Grunert, Jennifer Wille, Jessyca Rezman-Hauser, Hannah König, Magdalena Adamski, Verena Werni, Franz Sramek, Bartholomäus Kinner, Claudia Steinert, Mona Hollerweger, Monika Mestel, Susi Krautgartner, Danja Katzer, Laura Garde, Veronika Merklein, Maria Margarethe Drexel, Gudrun Gruber, Johanna Thanheiser, Rahel Kesselring

In Zusammenarbeit mit dem Medienlabor der Akademie der bildenden Künste