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"Alles im grünen Bereich", pflegt man zu sagen, wenn die Dinge gut laufen, wenn es Spaß macht und alles klappt. Alles im grünen Bereich also, für das Publikum am heutigen Abend, wenn diese drei Herren aus Deutschland mit den ultra-langen Koteletten und den flapsigen Anzügen auf der Bühne stehen. Dort oben, auf der Bühne nämlich, ist jedoch volle Konzentration und totaler Einsatz gefordert, wird Vollgas improvisiert und fliegen die musikalischen Fetzen, denn dort oben werkt "Der Rote Bereich".
Gitarrist Frank Möbus erklärt den Bandnamen auch mit dem Bild der wie wild ausschlagenden Aussteuerungsanzeige bei so manchen Aufnahmen dieser drei Konsorten - wie passend!
Verquere Klangsicht und unkonventionelle Strukturen prägen die "eigenwillige Musik mit anarchistischem Humor" (Eigendefinition) des Paradetrios des neuen deutschen Jazz.
Hier trifft Rock und Pop auf Punkindividualismus, improvisierter Jazz auf komponierte Zwölftonreihen ... und mittendrin eine fast herzzerreißende Version von Elvis´ "Love me tender".
Auf ihrer neuen CD "Risky business" (ACT/edel) geht der Rote Bereich, und hier besonders Gitarrist Frank Möbius, wieder massiv in Richtung Rock, denn "die Stärke der elektrischen Gitarre liegt im Rock", so Möbius wörtlich. Und das will was heißen. Auch der neue Schlagzeuger Oliver Bernd Steidle macht mächtig Druck und Rudi Mahall bläst auf der Bassklarinette bis das Rohrblatt glüht.
Ob jazzig-freies, vertrackt-gegenläufiges Spiel oder grundsolide Rockpatterns, stets liegen die musikalischen Spektren am oder sogar im "Roten Bereich". Enjoy! (Thomas Haderlapp)