Verschoben !
Craig Taborn: piano
Bis vor kurzem waren wir alle noch optimistisch, dass die handvoll von Konzerten tatsächlich stattfinden können. Aber aufgrund der Entwicklung und der Absage einzelner Veranstalter macht es für Craig Taborn (nicht nur ökonomisch) keinen Sinn, den Atlantik zu überqueren, was wir mit Bedauern natürlich akzeptieren. Das Konzert wird jedenfalls in absehbarer Zeit nachgeholt. Anstelle das Solo-Auftritts von Taborn können Sie den Stream vom 13. Februar im Rahmen des Portraits von Georg Vogel erleben – im 1. Teil Solo mit seinem selbstgebauten (!) 31-Tone-Clavitone und im 2. Teil im Klavier-Duo mit Kollegen Elias Stemeseder. Empfehlung! CH
Den Pianisten Craig Taborn kann man kaum einer bestimmten Szene oder Stilkategorie des Jazz zuordnen, so unterschiedlich sind seine kreativen Aktionsfelder. Sie reichen von dem, was auch Puristen noch als Modern Jazz bezeichnen würden, bis hin zu abstrakt-freien Improvisationen.
So kann man auch, wenn Taborn seine Kunst als unbegleiteter Solist zum Besten gibt, auf Überraschungen gefasst sein. Sein Pianospiel ist von ungeheurer Virtuosität und Dynamik – und es lebt von Kontrasten. So schöpft seine Anschlagskultur das ganze überhaupt mögliche Spektrum aus – von leisesten Tongebungen an der Grenze zur Stille bis hin zum brachialsten Fortissimo.
Ragtime und Stride-Piano, lyrisches Spiel und Free-Eskapaden, Expressionismus, Minimalismus – all das und mehr bringt der 51-jährige New Yorker auf eine verblüffende Weise zusammen, die seinen intuitiven Vortrag nie ins Chaos führt, sondern erkennen lässt, dass die Wege des Jazz noch lange nicht zum Ziel geführt haben. Craig Taborn ist jedenfalls ganz weit vorne. (Harald Rehmann, Deutschlandfunk)