Chris Potter Quartet (USA)
Chris Potter: tenor, soprano saxophone
Edward Simon: piano
Scott Colley: bass
Nasheet Waits: drums
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Schon seit gut einem Jahrzehnt zählt Chris Potter zu den überaus profunden Saxophonisten, die die zurückliegenden Jazzerrungenschaften als deren zeitgenössische Fährtenleser zu brisanter Eigenständigkeit eingeschmolzen und vervollkommnet haben. Es fällt ihm ein Leichtes, aus allen möglichen und unmöglichen Herausforderungen Musik werden zu lassen. Dabei verhedderte sich Potter keineswegs in instrumentaltechnischer Akrobatik, von der er im Überfluss zu bieten hätte, sondern tüftelt mit Akribie an der Vertiefung musikalischer Inhalte. Vorzügliche Artikulation, spezifische Phrasierungsweise und spezifische Formung eines Tones konfigurierte der Saxophonist aus Anregungen, die er den Spielweisen aller großen Jazz-Neuerer des Saxophonspieles abgewann. Heraushörbare besondere Bedeutung stellten dabei Sonny Rollins, Booker Ervin und John Coltrane dar. Mit seinem aktuellen Quartett bewegt sich Potter auf einem außergewöhnlichen Kommunikationslevel. Situiert seine Musik in einem weitläufigen modalen, rhythmisch periodisch definierten Aktionsfeld, welches die Band in extrem homogenen Gefügezustand umfassend durchkämmt. Jeder seiner Mitwirkenden ein virtuos originärer Stilist, setzt mit viel Feinsinn dennoch immer wieder überraschende Ausreißer, die sich jedoch nie verselbständigten, sondern vielmehr das Spannungsfluidum anfachen. So hochkomplex und atemberaubend ereignishaft bzw. dynamisch wandlungsfähig sich diese Tonkunst in ihren improvisierten Aggregatzuständen darbietet, so eingängig geradlinig offerieren sich die gliedernden, als Grundstock dienenden Themenkomplexe aus der Feder des Leaders. Potters Quartett gehört zu den relevantesten, welches den Impetus des epochalen Coltrane Quartetts im Hier und Jetzt ausformuliert. (Hannes Schweiger)
„One of the most studied (and copied) saxophonists on the planet“ (DownBeat Magazine)
Man kennt Potter als Sideman von Dave Holland; vielleicht auch von der Steely Dan CD „Two Against Nature“, wo er mit dem längsten Sax-Solo der Popgeschichte brilliert. Und er ist Mitglied in der Jazz-Supergroup Aziza (feat. Dave Holland, Chris Potter, Lionel Loueke, Eric Harland). Chris Potter, der 1971 in Chicago geborene Saxofonist, ist auch Leader mehrerer Bands, Komponist und ein vielfach für den Grammy Award Nominierter. Er hat zahlreiche CDs mit den unterschiedlichsten Musikern aufgenommen, er ist schlicht ein Jazz- Multitasker.
Das Chris Potter Quartet macht weiter, wo die Altvorderen aufhörten. Da ist ein beständiges Experimentieren mit den Formen, ein kraftvolles, mutiges Ausprobieren von Neuem. Die Qualität des Chris Potter Quartets liegt auch an dem unglaublich dichten Zusammenspiel der Gruppe. Der aus Venezuela stammende Pianist Edward Simon reichert den Sound mit seinen latein-amerikanischen Einflüssen an. Bassist Scott Colley mit seinem wunderweichen Ton und Schlagzeuger Nasheet Waits mit seinem flüssigen Rhythmus sorgen dafür, dass der Bandleader mit seinen verschiedenen Saxofonen wirklich alles anstellen kann, was ihm in den Sinn kommt – und die Band folgt ihm blind.
Chris Potter, der mit verblüffender Unangestrengtheit aus einem riesigen melodischen Fundus schöpft und mit überraschender Imaginationskraft auftrumpft, gehört zu den einflussreichsten und komplettesten Saxofonisten seiner Generation. Das renommierte amerikanische DownBeat Magazine schrieb über Chris Potter: One of the most studied (and copied) saxophonists on the planet» und der Altmeister am Saxofon, Dave Liebman, nannte ihn „one of the best musicians around“ – fair enough! (Pressetext)
https://www.chrispottermusic.com/