Der Duduk-Virtuose Emmanuel Hovhannisyan kann nicht nach Wien kommen und wird durch den ukrainischen Sopransaxophon-Meister Andrej Prozorov würdig vertreten. Danke fürs Verständnis...

Aprikosenklänge mit zarter Frucht und hartem Kern

Karen Asatrian (geboren 1972 in Yerevan, Armenien) kam nach seinem Musikstudium unter eher abenteuerlichen Umständen 1995 nach Österreich und ließ sich in Klagenfurt nieder. Mit seinem ersten Album „Pathway“ gewann er 2007 den armenischen Musik Award in der Kategorie „bestes Jazz-Album“. 2009 folgten das Album „Derwish“ und 2018 „Noor“. Dass Karen Asatrian über ein breites Spektrum an kompositorischen Möglichkeiten verfügt, stellt er mit seiner Messe „Prayer Wheel“ unter Beweis, die er aus Anlass des 100. Jahrestages des Genozides am armenischen Volk durch die Türken komponierte. Sie wurde 2016 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Abseits seiner laufenden Auftritte ist er ein erfolgreicher Jazz-Piano-Pädagoge an der Gustav-Mahler-Universität in Klagenfurt und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

In Armenien geboren und aufgewachsen, jetzt in Österreich – zwei Heimaten. Hinzu kommt jedoch eine dritte – die Musik. Karen Asatrian versteht es, die große Bandbreite an musikalischen Traditionen des armenischen Volkes mit den Mitteln zeitgenössischer Stilmittel aus Klassik und Jazz auf eine attraktive Weise neu erfahrbar zu machen. Seit Neuestem liegt sein Augenmerk immer mehr auf dem Duduk, dem traditionellen Blasinstrument aus Aprikosenholz, das von Emmanuel Hovhannisyan gespielt wird. Dieser wird in Armenien bereits als Nachfolger des armenischen „Duduk-Doyens“ Djivan Gasparian gehandelt (Emmanuel war einer seiner Schüler). Piano und Duduk. Ein überraschendes Zusammenspiel, dessen „Copyright“ eindeutig Karen Asatrian gehört. In diesem neuen Album „Apricot“ wird dieses Duo zu einem Trio mit Artashes Sinanyan (Vibrodrums) erweitert. Gemeinsam bieten diese drei Armenier ein instrumentales Zusammenspiel, das seinesgleichen sucht.

Karen Asatrian beweist mit dieser Neuerscheinung „Apricot“ einmal mehr, dass sein Name für internationale genreübergreifende Produktionen steht, die überraschen und begeistern. Piano, Duduk und Vibrodrums entführen in eine im wahrsten Sinne des Wortes einmalige Klangwelt – fruchtig wie die Aprikose, aber auch hart wie ihr Kern. (Pressetext)