Der griechische Pianist Antonis Anissegos, der seit 1998 in Berlin lebt, ist ein sehr vielseitiger Musiker. Eine einzelne Aufnahme von ihm kann nur einen unvollständigen Einblick in seine Bandbreite und Interessen geben. Er ist ein wesentlicher Bestandteil des hart swingenden Potsa Lotsa Plus der Saxophonistin Silke Eberhard, während er 2019 zusammen mit dem Cellisten Mathis Mayr eine atemberaubende Interpretation von Morton Feldmans Patterns In A Chromatic Field veröffentlichte. Diese erfrischende neue Soloaufnahme kommt seiner Ästhetik so nahe wie kein anderer Titel in seiner Diskografie. Free Radicals entstand im Juni 2020 während des ersten Lockdowns in Berlin. Er schuf 19 improvisierte Vignetten, von denen sich die meisten im Schatten subtiler Elektronik entfalten. Seine zerklüfteten, oft gestischen Linien und fraktalen Muster werden häufig durch Effektpedale und einen Ringmodulator bearbeitet und akzentuieren akustische Töne mit nadeligen, jenseitigen Antworten, die einen eigenen Geist zu haben scheinen. Könnten dies die freien Radikale des Albumtitels sein? Wie dem auch sei, seine kantigen Erkundungen, die sowohl ungeschminkt als auch verzerrt in einem Elektro-Spiegelkabinett daherkommen, sind detailreiche Exkursionen voller Überraschungen, bei denen die klassische Sprache des 20. Jahrhunderts durch improvisatorische Spielereien auf der Höhe der Zeit mutiert. (Peter Margasak)

Johannes Wohlgenannt Zincke begann seine Laufbahn als musizierender Ritualist und trat als Pianist, Sänger, Dirigent und Performer von Ritualen auf. In einer zweiten Schaffensphase begann er den Beruf des Tonsetzers zu studieren und eine eigene Klangsprache, die sich insbesondere durch einen unverwechselbaren Tonfall kennzeichnet, zu entwickeln. Er lebt seit 1995 in Groß Gerungs/Waldviertel und Wien und ist Erfinder und Leiter der Veranstaltungsreihe recreate st. margareta. (Pressetext)

Johannes Wohlgenannt Zincke begann seine Laufbahn als musizierender Ritualist und trat als Pianist, Sänger, Dirigent und Performer von Ritualen auf. In einer zweiten Schaffensphase begann er den Beruf des Tonsetzers zu studieren und eine eigene Klangsprache, die sich insbesondere durch einen unverwechselbaren Tonfall kennzeichnet, zu entwickeln. Er lebt seit 1995 in Groß Gerungs/Waldviertel und Wien und ist Erfinder und Leiter der Veranstaltungsreihe recreate st. margareta.

ORF Ö1: Zeitton-Portrait (Ursula Strubinsky, 2004): „Skalen, einfach auf- und abgespielt, Ton- und Akkordwiederholungen, das Hin- und Herpendeln von Zweitonschritten oder auch das Arbeiten mit Modi sind Charakteristika der Kompositionen von JWZ. Das Kreisen um bestimmte musikalische Gedanken, aber auch das gelegentliche Pulsieren gehören ebenso zu den Eigenheiten seiner Musik wie heftige, dichte Momente, die zarten, nachlauschenden Abschnitten gegenübergestellt werden.“