Diesmal wird der Saxophonist Stepan Flagar als Komponist in Vordergrund gestellt. Er hat für diesen Abend 2 Uraufführungen vorbereitet.

1.Set “György Ligeti - Musica ricercata”
Die Musik von György Ligeti hat mich ab dem ersten Moment fasziniert. Mit dem Stück eröffnete sich mir seine facettenreiche und kraftvolle musikalische Welt und daher spüre ich zu diesem Werk eine besondere Beziehung. Das Arrangement soll diesem großartigen Komponisten ein Tribute sein. Ligeti selber hatte eine starke Verbindung zur Jazz und Improvisierten Musik und das Konzept dieses Stückes bietet in diesem Kontext eine Palette von Möglichkeiten. Eine Instrumentierung, Präsentation und Ausdruck eines Jazz Quartetts konnte ich mir sofort passend vorstellen.

In diesem Stück sind dank Ligetis klaren Konzepts von 11 verschiedenen Tonhöhenklassen auch spannende improvisatorische Vorgaben vorgeschlagen, welche ich erforschen und erweitern möchte u.a. auch als eine Basis einer gemeinsamen Improvisation.
Mein Ziel ist die unterschiedlichen Sätze durch die Instrumentierung des Jazz Quartetts zu orchestrieren und nach der Vorgabe der jeweiligen Tonhöheklassen auch Improvisatorische Plattformen zu kreieren in welchen ein Platz für improvisierte Dialoge oder Monologe geschaffen wird. Mit diesem Arrangement habe ich mir auf einer Art und Weise meinen persönlichen Dialog mit György Ligeti erlaubt.

2.Set “Transfiguration Suite”
Im zweiten Set kommt eine für diesen Abend komponierte Suite. Ein 50 minütiges Musikstück für ein Jazz Quartet, welches auf einem Thema aufgebaut ist und mit welchen im weitesten Sinne gespielt wird. Im Leben gibt es Situationen, die wir im ersten Moment nicht als zusammenhängend wahrnehmen. Deswegen streben wir nach einer Deutung des Geschehenen im Nachhinein, um damit die Erscheinungen zu erklären. In der Spannung zwischen chaotischen Zufall und einem großem Plan suchen wir nach einem eigenen Sinn unserer Geschichte. (Stepan Flagar)

Der tschechische Saxofonist Stepan Flagar lebt seit 2014 in Österreich, wo er 2019 seinen Bachelor und 2024 seinen Master and der Anton Bruckner Privatuniversität abschloss. In seiner bisherigen Karriere wirkte er in verschiedensten Ensembles unterschiedlicher Musikrichtungen mit. Regelmäßige Konzerte innerhalb und außerhalb Europas zählen ebenso zu seinen Referenzen wie zahlreiche Preise. 2019 wurde Stepan Flagar vom tschechischen Radio Sender ‘Český Rozhlas’ als Mitglied des Euroradio Jazz Orchestra unter der Leitung von Christoph Cech gewählt. 2024 Er erhielt 3 Nominierungen für den Österreichischen Jazz Preis. Derzeit zählen zu seinen Hauptprojekten das Trio HAEZZ, die Band 'Purple is the Color' oder das Swing Quartett 'Hot Brew’. In März 2022 hat er sein 45 Minütiges Saxophone Concerto no.1 in Linz als Solist mit dem ABPU Symphonieorchester uraufgeführt. Mittlerweile lebt der vielbeschäftigte Saxophonist und Komponist in Wien und arbeitet mit zahlreichen Musiker*innen und Ensembes zusammen.



Künstlerische Aktivitäten: Wayne Horvitz, Ben Wendel, Philip Dizack, Vladimír Javorský, Shabaka Hutchings, Wolfgang Puschnig, Tijn Wybenga, onQ Ensemble, Guido Mancusi, Peter Herbert, Shake Stew, Liselotte Rokyta, Marian Friedl, Paul Gulda, Lorenz Raab, Georg Vogel, Mehdi Aminian, Vladimir Kostadinovic, Emil Viklický, Ralph Mothwurf, Yasmo & die Klangkantine, Roman Schwaller und viele andere Musikerinnen und Musiker der europäischen Musikszene... (Pressetext)

Es ist ein Jazz einer ausgesprochen eleganten Note, den dieses Quartett zu Gehör bringt, einer der nicht im Klassischen verharrt, sondern viele interessante Verschränkungen zu anderen Stilen aufweist. Purple is the Color verstehen auf spannende Weise, Brücken zu schlagen und die verschiedenen Elemente in eine gediegene Note zu übersetzen. Simon Raab (Piano), Štěpán Flagar (Saxofon), Martin Kocián (Bass) und Michał Wierzgoń (Schlagzeug) wollen mit ihrer Musik berühren, tief liegende Gefühle freisetzen und etwas auslösen, Und das tun sie auf wirklich vielfältige Art. Mit wunderschönen Melodien und Harmonien, die sich unaufhaltsam zu spannungsgeladenen Bögen verweben, mit wunderbar leidenschaftlich verspielten Passagen, die immer wieder auch den Raum für das Experimentelle und Schräge öffnen, mit ruhigen Klängen, die einen sanft umschmeicheln und zum intensiven Träumen animieren, mit spontanen Wendungen, die immer wieder auf andere Fährten locken und, und, und. Purple is the Color treffen genau den Ton, der ohne Umwege die Seele durchflutet und von der ersten Sekunde an die Einladung ausspricht, sich voll und ganz von dem musikalischen Schauspiel hinzugeben. (Michael Ternai, Mica Austria 2019)