Sa 7. Februar 2026
19:00

Max Plattner 'Free Form'

Lorenz Widauer: trumpet
Guro Kvåle: trombone
Tobias Vedovelli: bass
Max Plattner: drums, efx

An diesem Abend begegnen sich vier Musiker:innen, die sich in unterschiedlichen Szenen und Kontexten einen eigenständigen Zugang zu improvisierter Musik erarbeitet haben. Gemeinsam präsentieren sie erstmals ein neues Programm, das zwischen komponierten Strukturen und offenen Improvisationsräumen vermittelt und immer wieder jene Momente fordert, in denen musikalische Entscheidungen erst im Augenblick getroffen werden. Für die ZuhörerInnen eröffnet dieser Abend die Möglichkeit, einem Prozess beizuwohnen, der gleichermaßen konzentriert wie risikofreudig ist.

Trompeter Lorenz Widauer verbindet eine frühe klassische Ausbildung – er konzertierte bereits als Pianist im Großen Festspielhaus Salzburg und im MuTh Wien – mit einer später entwickelten Hinwendung zu Jazz und improvisierter Musik. Tourneen als Bandleader und Sideman führten ihn durch Europa; mit Projekten wie Orjazztra und seinem Ensemble Chez Fría bewegt er sich zwischen zeitgenössischer Komposition und improvisierten Formaten. Er erhielt u. a. den Hubert-von-Goisern-Kulturpreis und wurde 2024/25 in die Focusyear Band der Musik-Akademie Basel aufgenommen. Kritiken beschreiben ihn als Musiker, dessen Arbeiten „präzise zwischen Offenheit und Struktur balancieren“.

Die norwegische Posaunistin Guro Kvåle ist in den letzten Jahren vermehrt in experimentellen und improvisierten Zusammenhängen in Erscheinung getreten – etwa mit Gard Nilssen’s Supersonic Orchestra, dem Trondheim Jazz Orchestra oder ihrem Trio Private Property!. Ihr Spiel verbindet körperliche Präsenz mit einer Suche nach erweiterten Klangmöglichkeiten, oft im Zusammenspiel von Stimme, Posaune und Perkussion. Die norwegische Fachpresse schrieb über sie: „Eine Musikerin mit einer so unverwechselbaren Stimme, dass man sich nur schwer eine Szene ohne sie vorstellen kann.“

Der in Wien lebende Bassist und Komponist Tobias Vedovelli arbeitet seit vielen Jahren in einer Vielzahl von Ensembles und zwischen verschiedenen ästhetischen Feldern. Er ist Mitgründer von HAEZZ und Waschsalon Records und spielte u. a. mit dem Jazzorchester Vorarlberg, Ralph Mothwurf Orchestra, Yasmo & die Klangkantine oder Dhafer Youssef. Ö1 charakterisierte seine Arbeit als „rhythmisch variantenreiche Klanglandschaften, in denen von Dubstep bis zu freier Improvisation Offenheit in vielerlei Richtungen herrscht“. Vedovelli erhielt mehrfach Förderstipendien und war 2023 für den Amadeus Award nominiert.

Schlagzeuger und Komponist Max Plattner beschäftigt sich in seinen Projekten mit der Verbindung von improvisierter Musik, elektronischen Elementen und zeitgenössischen rhythmischen Konzepten. Er studierte Jazz-Schlagzeug und Medienkomposition, veröffentlichte mehrere Aufnahmen mit seinem Trio sowie das Konzeptalbum Ploy. In den letzten Jahren arbeitete er u. a. im Rahmen des „Melting Pot“-Projekts des Jazzfestival Saalfelden und erhielt eine Einladung als Musiker in Residence zum Festival „Hin & Weg“. Ö1 beschrieb seinen Zugang als einen „offenen Blick, der rhythmische Präzision mit klanglicher Sensibilität verbindet“.

Wenn diese vier Musiker:innen an diesem Abend erstmals gemeinsam auftreten, entsteht ein Zusammenspiel, das weder auf reine Form noch auf reinen Zufall setzt, sondern auf das Spannungsfeld dazwischen. Die Musik bleibt im Fluss, ohne ihre Orientierung zu verlieren. Für das Publikum eröffnet sich ein Abend, der nicht auf spektakuläre Effekte setzt, sondern auf die Qualität des Moments, auf genaue Verbindungen und auf jene besondere Aufmerksamkeit, die improvisierte Musik in ihrer besten Form auszeichnet.