Sun Jan. 9, 2022
20:00

Die Strottern & JazzWerkstatt Wien (A)

Klemens Lendl: violin, vocals
David Müller: guitar, vocals
Clemens Salesny: alto saxophone, bass clarinet, clarinet
Martin Eberle: trumpet, fluegelhorn
Martin Ptak: trombone
Peter Rom: guitar, banjo
Clemens Wenger: piano, fender rhodes, keyboards
Bernd Satzinger: bass
Lukas König: drums, percussion

We start the live stream approx. 1/2 hour before the concert begins (real time, no longer available after the end of the concert). By clicking on "Go to livestream" a window will open where you can watch the concert free of charge and without any registration. However, we kindly ask you to support this project via "Pay as you wish". Thank you & welcome to the real & virtual club!

Sorry this part has no English translation

Sie machen wieder ordentlich Bahöl mit ihrem gehaltvollen, tiefgründigen Wienerlied/Jazz-Mischmasch im Jetztzeit-Modus, diese spritzige Kreativ-Blasn. Seit etwa zehn Jahren geht das jetzt schon gut und wird immer besser. Einmal im Jahr findet dieses famose Remasuri hierorts statt. Angefangen hat es gleich volle Wäsch. Kontrapunktische Abenteuerlichkeit trieb fortan ein kunterbuntes Spiel. Da gingen kollektive Wogen in bester Feinabstimmung hoch. Und Lendl handhabte die Syntax der Texte ziemlich intuitiv. Texte die sich an diesen humorvollen, alten und neuen Dialekt-Wortschätzen, die punktgenau die Wiener Seele ausspiegeln, delektieren. Ihren Hang zur sympathisch hantigen Liebelei, Morbidität, Melancholie, Grantlerei. Musikalisch perfekt aufbereitet. Die melodische Extravaganz genoss die Aufladung durch unkonventionelle Arrangements, reich an raffinierten harmonischen und rhythmischen Facetten, von harsch bis versponnen. Umgemodelter Wienerlied Duktus, gekrönt von Lendl & Müller, und heutiges, berührungsängstefreies Jazzverständnis, wie es die Jazzwerkstatt-Protagonisten par excellence leben, sind so ziemlich beste Hawara. Jedes Metier unterstreicht seine Eigenheiten, spielt aber auch herzhaft mit denen des anderen.
Es walzerte und polkate, Bläserfuror tobet, es dixielandelte, atonalte im fortissimo, reggaete, rührseligte. Improvisatorisch gezielt aus dem Häusl waren sie irgendwann alle. Mittlerweile kann, aus Sicht der großen Wienerliedtradition, von einer einzigartigen „Wiener Jazzkunstlied“-Form die Rede sein. Aufgeigt wird im „Jazz-Stammbeisl“. (Hannes Schweiger über das Konzert vom 5. Januar 2019)