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Ein massenhysterisches Phänomen, bei dem große Menschengruppen bis zur vollkommenden Erschöpfung tanzen, wird als Tanzwut beschrieben. So abstrus auch der Gedanke von ekstatisch und willenlos tanzenden Menschenmassen scheinen mag, so gilt es doch als belegt, man hat es vereinzelt in verschiedenen Regionen des mittelalterlichen Europas vorgefunden.

Kurioserweise auch in Elementen der Musik des Jazztrios „X!XU“. Geprägt von prägnanten und tanzbaren Beats, absurd anmutenden Dissonanzen sowie wohlempfindliche Klangflächen präsentieren die drei Musiker ein vielseitiges Programm, in dem die Spielfreude und auch das ekstatische Ausbrechen eine wesentliche Rolle spielen. Jazz erfreut sich einer Symbiose mit repetitiver Club- und experimentierfreudiger Rockmusik.

Dennoch folgt die Linzer Band einer gewissen Jazztradition, wobei vor allem die Liebe zur Improvisation und zum „freien-musikalischen Ausbrechen“ treibende Faktoren sind. Kompositionen und Arrangements stammen hauptsächlich aus der Feder des E-Gitarristen Valentin Goidinger. Sowohl spielerisch als auch kompositorisch sind Einflüsse von konträren Jazzmusikern, wie Marc Ribot oder Allan Holdsworth, aber auch von Garage-Rock-Bands, wie den White Stripes, herauszuhören. Komplettiert wird die Band vom E-Bassisten Alexander Matheis und Schlagzeuger Patrick Pillichshammer, welche durch ihre virtuose Individualität einen essentiellen Beitrag zum eigenständigen Sound der Formation beitragen. Gemeinsam hauchen sie ihrer Musik, durch deren intensive Kommunikation miteinander, Leben ein. Spielwitz, übertriebene Soundästhetik und das Jonglieren an der Grenze zur Banalität sind Markenzeichen ihres verspielten Vokabulars.

Diese verschiedenen Zutaten in einen Topf geschmissen ergeben den unerkennbaren Klang der dreiköpfigen Band. Im Gegensatz zur Tanzwut will das Trio X!XU niemanden zur vollkommenen Erschöpfung treiben, sondern viel mehr die Zuhörer*innen durch seine breitgefächerte Musik in einen einzigartigen Bann ziehen. (Pressetext)